Outside

Der  Film “Outside” soll mit einem Perspektivwechsel durch die Augen einer wohnungslosen Person eine Sensibilität gegenüber der eigenen Haltung und dem Verhalten gegenüber Betroffenen auslösen.
Die Zuschauer*innen erleben eine Situation der Verdrängung aus dem Blickwinkel eines Menschen, der ohne Bleibe in einer eiskalten Winternacht in einem Bahnhof Unterschlupf sucht und anschließend von drei Sicherheitskräften geweckt und vom Bahngelände eskortiert wird.
Um einen Realitätsbezug herzustellen und Betroffenen das Wort zu geben, wurden reale Aufnahmen von Interviews mit wohnungslosen Menschen für die finale Szene verwendet.

Jahr

02/2024

Software

Aufgaben

Research, Interviews, Modelling, Texturing, Enviroment Design, Lighting, Rigging, Motion Capture, Animation, NPR Shaders, Music & Sound, Post Production

Kontext

Bachelorprojekt an der
 Kunsthochschule Burg
 Giebichenstein

Menschen in Wohnungsnot werden zwei Formen von stiller Gewalt ausgesetzt. Zum einen werden sie sozial verdrängt und nicht mehr als Menschen in der Gesellschaft wahrgenommen.
Zum anderen findet eine räumliche Verdrängung durch feindliche Architektur und Autoritäten statt.
Beide Formen sind aus ziviler Perspektive still und passiv, was ihre Unmenschlichkeit fast noch grausamer macht.

In meinem Bachelorprojekt behandele ich in Form eines Animationskurzfilms diese Formen stiller Gewalt anhand einer Situation. Diese steht beispielhaft für den Umgang mit obdach- und wohnungslosen Menschen durch Autoritäten, aber auch durch die Gesellschaft als Ganzes. Geerdet wird der stark stilisierte Film durch reale Aufnahmen aus Interviews mit wohnungslosen Menschen in Leipzig.

THEMA

Der Film wird durch die Augen einer wohnungslosen Person erzählt, die in einer eiskalten Winternacht von drei Sicherheitskräften aus einem Bahnhof geweckt und anschließend vom Bahngelände eskortiert wird, nachdem sie dort Unterschlupf gefunden hatte.

Geteilt in drei Szenen, wird erst das unsanfte Wecken in einer warmen Bankfiliale gezeigt, dann der Gang durch die geschlossene und unerreichbare Einkaufsmeile hinaus in die kalte Winternacht und abschließend, in Vogelperspektive, der Gang der vier Charaktere über das Bahngelände auf die andere Seite einer Straße, auf der die wohnungslose Person zurückgelassen und langsam vom Schnee verschluckt wird. Parallel dazu wird der Film in die Realität geholt, indem reale Aufnahmen von Interviews mit wohnungslosen Menschen eingespielt werden, in denen sie zum Umgang mit ihnen sprechen.

Konzept

Die Entwicklung des Looks lässt sich grob in drei Bereiche aufteilen -
Style, Charaktere und Animation.
Die Szenen sowie deren Inhalt wurden durch reale Erzählungen und die Symbolebene erarbeitet und standen schnell fest.

Für eine ausgeglichene Handlung und einen interessanten Szenenverlauf war auch schnell klar, dass die Charaktere unterschiedliche Positionen einnehmen müssten. Um die Aussage zu stärken, wurde der Wohnungslose zu einem stillen Beobachter. Außerdem konnte ich so das Problem der Repräsentation lösen, da ich so keinen fiktiven Dialog aus der Perspektive einer wohnungslosen Person schreiben musste, und Betroffene selbst zu Wort kommen konnten.

Entwicklung